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Die Geschichte des Kaffees

Geschrieben von: Svenja Schindler

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Lesezeit 3 min

Wir reisen mit euch in die Vergangenheit und gehen der spannenden Geschichte des Kaffees auf die Spur.
Wer hat ihn entdeckt und woher stammt die Kaffeebohne eigentlich?
Was ist an all den Mythen und Legenden rund um die Herkunft und Geschichte des Kaffees dran und was stimmt wirklich?

Wie alles begann…

Die Geschichte des Kaffees beginnt bei der Entdeckung. Entdeckt wurde die Kaffeebohne, wenn man es genau nehmen will, gar nicht vom Menschen.  

Zumindest wenn man der verbreitetsten Legende von Antonius Faustus Naironus Glauben schenken will. In seinem Buch De saluberrima potione cahve aus dem Jahr 1671 schreibt er von der Entdeckung der Kaffeebohne.

Demnach sollen es in Wirklichkeit Ziegen gewesen sein, die die Bohne das erste Mal kosteten. 

Im Jahr 900 soll der Hirte Kaldi mit seinen Schafen durch das Königreich Kaffa, dem heutigen Äthiopien, gewandert sein. Einige der Schafe aßen die roten Kaffeekirschen entlang des Weges. Später am Abend merkte der Hirte, dass die Schafe sehr munter umhersprangen und keine Ruhe finden konnten. Und zwar nur diejenigen, die von den Kaffeekirschen gegessen hatten.

Die Mönche im nahegelegenen Kloster bekamen davon mit und probierten die Kaffeekirschen. Klagend über den bitteren Geschmack spuckten sie sie ins Feuer.
So wurden die Bohnen geröstet und es lag ein köstlicher Geruch in der Luft, den auch die Mönche bemerkten. Sie brühten die gerösteten Bohnen also mit Wasser auf und tranken ihren ersten Kaffee.

Die Begeisterung war groß, denn nun konnten die Mönche problemlos ihre nächtlichen Gebete vollziehen, ohne müde zu werden.

Der Wein des Islams


 

Anfang des 16. Jahrhunderts eroberte der Kaffee das Osmanische Reich, vermutlich durch Sklavenhändler. Als „Wein des Islams“ gewann er bei den Muslimen schnell an Popularität. Da der Verzehr von Wein streng untersagt war, hatten sie nun ein Mittel gefunden, das ihnen eine ähnlich stimulierende Wirkung bescherte. 
Um 1511 wurde dann das erste Kaffeehaus in Mekka errichtet, welches sich rasant verbreitete und deswegen auch einen großen Einfluss auf die Geschichte des Kaffees hat. Jedoch zum Widerwillen des damaligen Herrschers Murad IV. Die Kaffeehäuser wurden unter seiner Führung wieder verbrannt und Kaffeetrinker galten als Kriminelle. Sie wurden sogar verfolgt und bestraft. Die wenigen noch existierenden Kaffeehäuser wurden meist als Barbierläden getarnt.

Woher stammt das Wort Kaffee?

Die Wurzeln des Begriffs sind im altarabischen Wort Qahwah zu finden, was ursprünglich die Bezeichnung für Wein war.

Übersetzt bedeutet es das Erregende. 
Über das türkische Wort kahve gelang es dann zum italienischen caffè.

Die französische Bezeichnung café wurde dann ohne weitere Anpassungen ins Deutsche übernommen.

Wann kam Kaffee nach Deutschland?

Die Geschichte des Kaffees für Europa, begann damit, dass auch einige europäische Reisende sich für die Begeisterung nach Qahwah im Osmanischen Reich anstecken ließen.
Als Souvenir wurde es in ganz Europa bekannt. 

Der Augsburger Mediziner Leonhard Rauwolf war es, der den Kaffee 1582 auch in Deutschland populär machte. 1615 erreichten schließlich die ersten Kaffeesäcke Deutschland. Doch zu Beginn war das neue Getränk ausschließlich der Adelsschicht und Elite vorbehalten. Es hatte übrigens auch wenig mit einem gemütlichen Kaffeekränzchen unter Damen zu tun, hauptsächlich Männer kamen in den neuen Genuss. 

1673 wurde dann das erste Kaffeehaus in Bremen eröffnet und damit änderte sich auch das Leben der Nicht-Adligen. 
Bis zu diesem Zeitpunkt war es nämlich die Norm den Durst hauptsächlich mit Wein zu stillen, denn Wasser galt als keimbelastet. Selbst Kinder und Schwangere tranken große Mengen Wein. So sind die Menschen wohl mit der Etablierung von Kaffee erstmals aus dem Zustand andauernder Benebelung erwacht.

Einmal um die Welt


Mit der Kolonialisierung bereitete sich auch die Kaffeebohne rund um den Globus aus. 1645 wurde das erste europäische Kaffeehaus in Venedig eröffnet. London, Wien und Paris folgten wenige Jahre später. Der Rest der Welt musste sich noch gedulden, denn der Verkauf war zunächst dem preußischen Staat vorenthalten um Profit zu schlagen. Selbst das Kaffee rösten in privaten Haushalten war strengstens untersagt. Das machte den Schmuggel von Kaffee sehr lukrativ. 
Es waren schließlich holländische und englische Seefahrer, die die Kaffeepflanze heimlich in ihre Kolonien rund um die Welt einfuhren.

Erste Kultivierung

Mit der Einfuhr der Kaffeepflanze begann auch ihre Kultivierung. Ende des 17. Jahrhunderts gelang es den Niederlanden die ersten Kaffeepflanzen in Java, Indonesien anzubauen. Sri Lanka und Indien folgten zügig.
Es begann ein Wettlauf der Kolonialmächte um Anbaugebiete. Großbritannien und Frankreich brachten die Pflanze nach Mittelamerika, Afrika und Australien. 

1727 gelang den Portugiesen ein Meilenstein, denn sie waren es, die die Kaffeepflanze nach Brasilien brachten, dem bis heute größen Kaffeeanbaugebiet weltweit.
Daraufhin folgte die Kultivierung in Treibhäusern, aber trotz aller Bemühungen gelang es nicht, die Kaffeebohne auch in Europa anzubauen.

Heute wissen wir, dass dies nur im sogenannten Kaffeegürtel, also Regionen nahe des Äquators, möglich ist. Denn nur in subtropischem Klima kann die Kaffeepflanze gedeihen.

Die heutige Kaffeekultur


Heute ist Kaffee ein Kultgetränk und nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sei es der Kaffee am Morgen, ein Kaffeeklatsch mit Freunden oder der Retter im Nachmittagstief.
Auch der Handel boomt: Kaffee ist heute das zweit wichtigste Handelsgut.

Neben der ursprünglichen Sorte Arabica kam 1889 eine weitere Kaffeesorte auf: Robusta
Heute ist Kaffee in allen denkbaren Sorten und Aromen erhältlich und für jeden Geschmack ist etwas dabei.
 

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